Iona Teichert

30, Trainingsstandort in Niedernhausen im Taunus (zwischen Wiesbaden und Frankfurt am Main). Iona absolvierte ihre Ausbildung bei dem renommierten Ausbildungsinstitut „Canis – Zentrum für Kynologie“.

Seit 2020 ist sie Produzentin und Moderatorin eines der größten deutschsprachigen Hundepodcasts, dem „Canis-Podcast“.

Zudem startete sie 2020 ihre Arbeit als Mensch-Hund-Trainerin und Verhaltensberaterin im großen Team der Hundeschule Kelsterbach (nähe Frankfurt am Main). Neben Welpengruppen, Junghunde- und Erziehungskursen sowie Einzeltraining und Intensivcoachings spezialisierte Iona sich vor allem auf die Arbeit mit Hunden mit Ängsten und Unsicherheiten. Nicht zuletzt wegen ihrer second-hand Hündin Kleo liebt Iona die Arbeit mit Menschen, deren Hunde ein kleinteiligeres Puzzle darstellen. Aber auch bei den klassischen Themen wie Orientierung (Leinenführigkeit), Rückruf, Aggressionsverhalten und jagenden Hunden ist Iona neugierig auf jedes Mensch-Hund-Team und seine Geschichte.

Als Kind von Eltern, die sich im sozialen Bereich für andere einsetzten, hat Iona die Arbeit an Beziehungen, Gesprächsführung und Beratung schon früh aufgesogen wie eine Muttersprache. Später kam über viele Jahre die Arbeit mit Pferden dazu, von denen sie einiges über Kommunikation und Trainingsaufbau lernen durfte. Zusammen mit einer großen Portion Idealismus entschied sie sich allerdings zunächst für eine andere Leidenschaft: „Fotografie, Film und Kommunikationsdesign.“

Ihre Diplomarbeit am Fachbereich Gestaltung in Darmstadt brachte sie aber wieder auf das Thema Hund. In ihrer Fotodokumentation thematisierte sie „Die Rolle des Hundes in unserer Kultur.“

Mit & die hunde hat sich Iona die Möglichkeit geschaffen, beide Berufe zu vereinen, zwischen Wald und Schreibtisch zu switchen und die praktische Erfahrung gestalterisch aufzubereiten.

Iona Teichert

Jennifer Mausbach

37 Jahre alt, Biologin mit Schwerpunkt Verhaltensbiologie, zertifizierte Hundetrainerin und seit 2024 Canis-Absolventin.

Vor ihrer Selbstständigkeit als Hundetrainerin arbeitete sie zwei Jahre lang angestellt in einer Hundeschule. Ihre Schwerpunkte lagen dort vor allem in der Einzelberatung und Intensivbegleitung zu häufigen Themen wie Aggressionsverhalten, Leinenführigkeit und Grunderziehung.

Seit über zehn Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit dem Thema Verhalten. Ihr besonderes Interessensgebiet ist der Zusammenhang zwischen Hormonen und Verhalten. Mit ihrer Bachelorarbeit „Neuropeptidomics of selected Polyneoptera“ schloss sie ihr Biologiestudium an der Universität zu Köln ab. 2017 begann sie ihren Masterstudiengang „Biodiversität“ an den Universitäten Bochum und Duisburg-Essen.

Während ihrer Masterarbeit mit dem Titel „Der Einfluss der Rasse auf das Sozialverhalten kastrierter Rüden im Vergleich zu intakten Rüden (Canis lupus familiaris)“ begann sie, das Thema Kastration beim Hund stärker in die Öffentlichkeit zu bringen. Ziel ihrer Aufklärungsarbeit war es, dieses emotional stark aufgeladene Thema faktenbasiert und verständlich für Hundehalter:innen aufzubereiten. Gemeinsam mit Merle Jedamzik vom Cleverdog Campus veröffentlichte sie dazu fünf Artikel sowie gleichnamige Podcastfolgen unter dem Titel „Kastration beim Hund“.

Inzwischen ist Jenny Doktorandin und widmet sich in ihrer Dissertation dem Thema „Aggressionsverhalten von Hunden an der Leine“ – oder wie sie es nennt: „Der Leinenpöbler“.

Ziel ihrer wissenschaftlichen Arbeit ist es, den Hund stärker aus der Perspektive eines domestizierten Haustiers zu betrachten – und ihn nicht länger ausschließlich durch die Brille der Wildtierbiologie zu bewerten. Mit einem kritischen Blick auf bestehende Studien will sie gängige Theorien hinterfragen, neu denken und wissenschaftliche Erkenntnisse für Nicht-Wissenschaftler:innen verständlich aufbereiten.

Schon vor und während ihres Studiums war Jenny als Dozentin tätig. Ihre Schwerpunkte in der Lehre lagen dabei in den Bereichen Genetik, Populationsgenetik, Zoologie und Neurobiologie. Auch heute ist sie freiberuflich weiterhin als Dozentin aktiv.

Menschen, die zu Jenny ins Training kommen, profitieren von ihrer langjährigen Erfahrung in der Lehre. Komplexe Sachverhalte vermittelt sie bildhaft, verständlich und ohne energiegeladenes Gerede – ihre Sprache ist klar und fundiert.

Die Professionalisierung des Hundetrainings als „echten Beruf“ liegt ihr besonders am Herzen. Deshalb engagiert sie sich im Berufsverband zertifizierter Hundetrainer:innen e. V. (BVZ) und übernimmt dort regelmäßig Aufgaben im Bereich Öffentlichkeitsarbeit.

Mit & die Hunde erfüllt sich Jenny einen Traum: Aufklärung, Wissenschaft und die praktische Arbeit mit Menschen und ihren Hunden miteinander zu verbinden.

Interview mit Iona

Warum braucht es & die Hunde?

Es sind stürmische Zeiten in der Hundewelt. Auch wir sind aufgebracht. Umso mehr braucht es kühle Köpfe denen es um die Sache geht. Die gerne Dinge einordnen, auseinandernehmen, mit Weitblick über den eigen Tellerand schauen, mit weniger Ego, Guru oder Online Kurs Versprechungen und weniger erhobenen Zeigefingern.
Mit schönen Worten kann man viel schmücken, was aber zählt ist: Hat es dem Menschen, dem Hund wirklich weiter geholfen?
So simple es auch klingen mag: Das ist was wir tun und was wir mit & die hunde ausbauen möchten. Menschen mit ihren Hunden weiterhelfen.
Das hier ist keine Flucht ins „Online-Business“, weil der Sturm da draußen zu laut ist. Das ist unser Versuch, den vielen Unsicherheiten die wir in unserer beraterischen und praktischen Arbeit täglich erleben, entgegenzuwirken und Formen zu finden, die online Sinn machen und solche bleiben zu lassen, die es nicht tun. Wir wollen Menschen in ihrem Gefühl bestärken und nicht zuletzt aufklären. Was ist eigentlich dieses hochsoziale, domestizierte Kulturgut, dass wir da im Wohnzimmer sitzen haben, welches von Wölfen abstammt und in seinen Ausprägungen eine überdimensional große Vielfalt an Formen und Eigenschaften eingenommen hat? Wie spricht es, wie lernt es, was braucht es und wo bin ich dabei?

Was würdest du machen. wenn du nicht mit Menschen und deren Hunden arbeiten würdest?

Ich würde vermutlich das gleiche wie jetzt machen, nur mit anderen Themen. Mir Inhalte suchen, die ich gesellschaftlich wichtig finde und dann Formate finden, wie diese aufbereitet werden könnten, gepaart mit irgendeiner Form von sozialer Arbeit. Vielleicht würde ich in einem anderen Bereich über Beziehung und Kommunikation sprechen oder über Feminismus aufklären, wäre Hebamme geworden, würde mit Menschen und deren Pferden arbeiten oder Pferde ausbilden. Vielleicht wäre ich auch eine vegane Köchin geworden oder würde alle möglichen kulturellen, politischen, gesellschaftlichen Themen auseinandernehmen und meine Recherchen dazu kommunizieren. Bevor diese Idee Hundetrainerin in mein Leben gekracht ist, war ich gerade dabei ein interaktives mitmach Buch für Kinder zu entwickeln, dass jetzt leider im Schrank liegt, weil ich nicht vom Thema „Mensch-Hund-Beziehungen“ loskomme.

Wenn du 3 Wünsche für die Hundewelt frei hättest, was wären deine 3 Wünsche?

1. Eine Professionalisierung der Arbeit mit Mensch und Hund. Mit mehr Demut vor dem Beruf und weniger Egos. Damit zusammenhängend, ein ehrlicher fachlicher Austausch zwischen Kolleg:innen, ohne Einschränkungen und Verblendungen. Weniger schwarz-weiß Denken, mehr Grautöne.

2. In der Ausbildung von Hunden den Hunden mehr Zeit geben, sinnvolle Übungsaufbauten und dran bleiben. Die Kommunikation auf das Nasentier Hund angepasst, mehr Klarheit und Gefühl dafür „was ein Hund ist“ und wie soziale Kommunikation in einer artübergreifenden Gruppe aussehen kann.

3. Umdenken in der Zucht (vor allem was das Thema Qualzucht betrifft) sowie im Auslandstierschutz. Mehr Geld und ehrliche Unterstützung und Ausbildung für ernstzunhemende Tierschutzarbeit. Beratung vor dem Hundekauf sollte ein Standart werden. Politik die mit fachlich kompetenten Hundetrainer:innen zusammenarbeitet und Konzepte entwickelt, die nachhaltig und an der Realität orientiert sind, statt einem anderen anderweitigen Berufsfeld die Verantwortung zu übergeben über unsere Arbeit zu entscheiden.

Interview mit Jenny

Warum braucht es & die Hunde:

In der heutigen Zeit braucht es Hundetraining ohne Schnick Schnack Nagellack. Ohne den großen Comic „Boom“ Sticker auf einem Video eines pöbelnden Hundes. Es ist leicht sich eine Facette eines Hundes rauszupicken um diese zu vermarkten. Wir wollen aber den ganzen Hund sehen. Nicht nur Bruchteile. Ich mag Menschen und ich mag Hunde. Mit diesen Motivationen sollte man den sozialen Beruf als Hundetrainer:in ernst nehmen. Und das machen wir. Gleichzeitig mit dem Gedanken im Hintergrund „es sind auch nur Hunde“ :)

Was würdest du machen, wenn du nicht mit Menschen und deren Hunden arbeiten würdest?

Ich glaube ich würde in einem Labor sitzen und ausschließlich Wissenschaftlerin sein. Denke mal es wären eher Insekten oder Krebstiere. Es wäre aber immer noch Verhsltensbiologie und Ökologie. Einordnung von Verhalten in einen größeren Kontext. Wahrscheinlich würde ich dennoch in irgendeiner Form Menschen von den Dingen die ich mache, teilhaben lassen.
Ehrlich gesagt bin ich froh darüber, dass ich diesen Ausgleich zwischen praktischer Tätigkeit mit Menschen und ihren Hunden neben der Wissenschaft habe. Diese Abwechslung finde ich toll und bin dankbar, dass ich beide Leidenschaften von mir vereinen kann.

Wenn du 3 Wünsche für die Hundewelt frei hättest, was wären deine 3 Wünsche?

1. Hundetraining mit weniger Ego! Ich wünsche mir Trainer*innen die weniger Raum als Person einnehmen und mehr auf Mensch und Hund eingehen.

2. Hoffe auf den Tag an dem der Satz „ich denke da anders drüber“ nicht gleich Türen schließt 🤙🏻 Je diverser ein System, desto stabiler. Mut und Akzeptanz von Verschiedenheit.

3. Ich möchte auf Websiten mehr lesen:„habe diese und jene Ausbildung gemacht und bilde mich hier und da bei diesen Seminaren und Workshops fort“. Will weniger lesen „habe seit 15 Jahren Hunde und deshalb mache ich Hundetraining.